Review: The Walking Dead – Service (S7E4)

Review: The Walking Dead – Service (S7E4)

Klopf klopf, die Spoiler-Polizei ist da. Bitte gehen sie sofort in ihr Haus zurück, wenn sie „Service“ noch nicht gesehen haben. Es könnte sonst unschön für sie werden!

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Psychoterror

Die neueste Episode würde ich wieder mal als sehr gelungen bezeichnen. Ruhig, aber gelungen. Köpfe werden mal wieder keine eingeschlagen, dafür malträtiert Negan die Psyche der Bewohner von Alexandria. Aber fangen wir von vorne an.

Negan ist mit seiner Gruppe da, um seinen ersten „Anteil“ von Rick und Co. zu holen. Dabei klopft er lässig mit Lucille an Alexandrias Toren an. Siehe Bild oben. Allein diese Szene war schon wieder so gut, dass man von da an als Zuschauer einfach nur bedrückt war. Nicht schockiert, ob der furchtbaren Ereignisse. Nein, einfach nur bedrückt. Weil man diesmal wirklich das Gefühl hat, Rick und Co. sind am Arsch.

Die Saviors nehmen sich alles. Die Waffen, Möbel, Daryl´s Motorrad und und und. Gefühlt alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Aber die Art und Weise, wie dieser „Austausch“ abgeht, ist einfach klasse.

All hail Negan

Negan könnte einfach sagen „Schleppt mir den Scheiß ins Auto“ und fertig. Nein. Stattdessen zeigt er Rick, wer die Hosen anhat, demütigt ihn und die Gruppe bis zum geht nicht mehr. Passend dazu der Satz:

„Ich habe dir meinen Schwanz in die Kehle gerammt und du hast dich dafür bedankt.“

Zumindest sinngemäß, den genauen Wortlaut habe ich leider nicht mehr im Kopf. Man möge es mir nachsehen.

Naja, jedenfalls gibt es noch Stress, weil zwei Waffen fehlen. Die finden sie bei Spencer, Sohn von Deanna. Ja, genau der Vollpfosten, der vorher schon Essen und Alkohol für sich gebunkert hatte. Negan will die gute Frau töten, die für die Bewachung der Waffen zuständig war.

Am Ende findet Rick die Waffen zwar, aber dennoch – don´t fuck with Negan. Wie er allen zu verstehen gibt, auf diese abgedrehte Psycho-Art, immer mit einem Lachen im Gesicht – ich find´s großartig. Ich wiederhole mich Woche für Woche, aber ich verneige mich vor Jeffrey Dean Morgen alias Negan – dem besten Bösewicht der Seriengeschichte.

Der Rest vom Fest

Fassen wir die Story kurz: Negan räumt den Laden leer, Rick scheint gebrochen und bittet alle, keine Scheiße zu bauen. Michonne kann das nur schwer akzeptieren, ebenso wie Rosita, die auf der Suche nach Daryls Motorrad eine Waffe gefunden hat. Am Ende der Folge bittet sie Eugene, eine Patrone für sie herzustellen. Mal sehen, wer die abbekommt.

Ebenso interessant: Michonne verspricht Rick, zu versuchen, sich mit der Situation zu arrangieren. Das tut sie allerdings erst, als Rick erklärt, dass er Judith großziehen will und keine andere Chance sieht, als sich zu fügen. Dabei gesteht er zum ersten Mal, dass er weiß, dass Judith nicht von ihm sondern von Shane ist.

Gut, Michonne scheint sich zu fügen – bis sie auf einem Jagdzug einen brennenden Berg von Matratzen entdeckt. Genau die hatte ihnen Negan zuvor geklaut. Wie es nun aussieht nicht für den Eigengebrauch, sondern um die Gruppe zu demoralisieren. Hat geklappt.

Übrigens hat Negan noch gefordert, nächstes Mal etwas Tolles mitnehmen zu wollen. Sonst stirbt jemand. Mal sehen, was da passiert.

Alles ist anders

Soviel (grob) zur Handlung. Das ist nicht besonders weltbewegend, aber eine kleine Tatsache macht den Unterschied aus, warum die Folge dennoch gut war.

Bei den Lappen wie den Leuten vom Terminus und dem Governeur hatte man immer das Gefühl: Ja, die sind böse, aber nächste Folge dreht Rick den Spieß rum. Das hat man jetzt nicht mehr.

Klar wird sich Rick´s Gruppe irgendwann befreien und Negan töten, sonst könnte die Serie auch jetzt schon enden, während im Epilog erzählt wird, dass Alexandrias Einwohner bis zum Tod Negan dienen. Das wäre aber ganz schön langweilig. Nichtsdestotrotz weiß man als Zuschauer diesmal nicht, wie sich die Gruppe aus dieser Misslage befreien soll.

Dafür ist Negan einfach zu dominant. Er hat Rick an den Eiern, ganz einfach. Der ist jetzt so richtig gebrochen. Und das macht als Zuschauer echt Spaß, weil ich diesmal nicht weiß, wie es weitergeht.

In Staffel drei wusstest du ganz genau, dass am Staffelfinale der Governeur irgendwie bezwungen wird. Doch wie will man zum Midseason-Finale einen so mächtigen Gegner besiegeb? Das geht nicht. Dafür wird Negans Dominanz zu stark ausgebaut. Aber genau deshalb bin ich auch so neugierig darauf, wie es weitergeht. Und genau deshalb sind auch aktuell die ruhigeren Folgen genau richtig. Sie bauen die aktuelle Handlung richtig und glaubwürdig auf – damit am Ende das große Gewitter losbrechen kann.